Stephan-Ludwig-Jacobi – Begründer der künstlichen Besamung in der Fischzucht

Projektbeschreibung

Wenn heute in unseren Teichen und Gewässern noch eine Menge an Nutzfischen vorhanden ist, wenn Bäche und Teiche immer wieder mit junger Forellenbrut gefüllt werden können, dann hat die Menschheit es im Grunde dem stillen und bescheidenen Bauern aus dem nordlippischen Bergland zu verdanken, der mit kluger Beobachtungsgabe jedes Geheimnis aufdeckte. 1968 erschien in den “Lippischen Intelligenzblättern” ein Aufsatz von Jacobi: “Von der künstlichen Erzeugung der Forellen und Lachse”, dessen Ergebnisse sich Fischzüchter der ganzen Welt zunutze gemacht haben. Heute weiß man, dass Jacobi als erster die künstliche Befruchtung bei Wirbeltieren überhaupt mit Erfolg durchgeführt hat. Jacobi starb 1784 hochbetagt und geehrt auf seinem Landgut in Hohenhausen. Er teilte das Schicksal vieler Erfinder; die Nachwelt vergaß ihn. Aus den Erfindungen zogen weder er noch seine Familie irgendwelchen Nutzen. Erst 1896 wurde ihm in Hohenhausen von den Deutschen Fischereivereinen ein Denkmal gesetzt. Es wird im Volksmund auch “Fischerdenkmal” genannt. Seine Heimatgemeinde Kalletal führt sein Andenken fort. Im Wappen der Gemeinde Hohenhausen und später auch der Gemeinde Kalletal ist die Forelle vorhanden. Sie erinnert an Stephan Ludwig Jacobi.

Das „Fischerdenkmal“ und das umliegende Areal an der Lemgoer Straße sind in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig. Folglich wird man dem Stellenwert der Person Stephan Ludwig Jacobi, dem „Erfinder der künstlichen Fischzucht“, und seiner Bedeutung für die Gemeinde Kalletal aktuell gerade nicht mehr entsprechend gerecht. Es ist daher eine Überarbeitung des Areals geplant. Neben der Sanierung des „Fischerdenkmals“ selbst sollen Schau- bzw. Informationstafeln über die Geschichte Jacobis informieren. Damit diese Informationen auch gehandicapten Menschen nicht vorenthalten wird, ist die Barrierefreiheit hier ein wesentliches Element.

Das LEADER-Projekt „Stephan-Ludwig-Jacobi – Begründer der künstlichen Besamung in der Fischzucht“ soll daher dem Leben, dem Werk und der Verdienste Jacobis in Kalletal nachhaltig Rechnung tragen und vor allem der Öffentlichkeit zugänglich sein. Es ist eine Sanierung des Areals, insbesondere des „Denkmals“, und die Aufarbeitung der Person Stephan Ludwig Jacobi anhand von Schau- bzw. Informationstafeln beabsichtigt. Diese sollen inhaltlich wie folgt aufgebaut sein:

  • DAS LEBEN JACOBIS
  • SEINE FISCHZUCHTMETHODE
  • JACOBIS WERK AUS HEUTIGER SICHT
  • SCHICKSAL DER JACOBISCHEN FISCHZUCHT-METHODE

Hierzu soll neben dem Buch „Stephan-Ludwig-Jacobi – Begründer der künstlichen Besamung in der Fischzucht“ von Paul Friedrich Meyer-Waarden aus dem Jahr 1972 und der fachlichen Expertise des Lippischen Landesmuseums auch auf didaktische und experimentelle Elemente aus dem bereits vorliegenden LEADER-Projekt Feinkonzept zum Walderlebniszentrum zurückgegriffen werden. Ferner beinhaltet das im Juli 2021 vorgestellte Konzept „Jacobipark“ entsprechende Gestaltungselemente, die hier Anwendung finden können.

Steckbrief

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