Natur erleben und schützen, sie erhalten und für die Menschen als Erholungsraum nachhaltig bewahren: Das ist die Leitidee der Naturparke in Deutschland, welche der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge seit vielen Jahren erfolgreich umsetzt. Die wesentlichen Aufgaben eines Naturparks sind Naturschutz und Landschaftspflege, nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Regionalentwicklung. Der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge hat es sich seit einigen Jahren besonders zur Aufgabe gemacht, Angebote für Familien und Bildungsträger zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit vielen Partnern fördert der Naturpark den Erhalt der gewachsenen Kulturlandschaft und trägt zur Stärkung der regionalen Identität bei.

In den letzten Jahren hat sich der Naturpark verstärkt der Bildung für Nachhaltige Entwicklung gewidmet und viele praktische Erfahrungen gesammelt. Diese sollen jetzt weiter ausgebaut werden. Mit sechs LEADER-Regionen im Naturpark soll ein gemeinsamer Antrag gestellt werden. Es geht darum, in den LEADER-Regionen exemplarisch jeweils mindestens eine Grundschule zu betreuen und ein Konzept zu erstellen, welches über Ausflüge hinausgeht und den Lehrkräften langfristig neue Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Das Lernen soll nach draußen in die Natur verlagert werden. Für diese Aufgabe sollen 1,5 Fachkräftestellen beim Naturpark angestellt werden. Diese sollen Module für das Lernen in und mit der Natur entwickeln und zusammen mit den Lehrkräften zusätzlich durchführen. Die MitarbeiterInnen des Naturparks sollen die Lehrkräfte ermutigen und regelmäßig dabei unterstützen, die Module selbstständig draußen abzuhalten. Damit das Konzept praxistauglich ist, werden Lehrende animiert während der gesamten Projektlaufzeit das Konzept zu erproben. So wird eine gute Übertragbarkeit gewährleistet und das Konzept kann langfristig an vielen Schulen selbstständig durchgeführt werden.

Inhalte des Konzeptes

In dem Konzept soll ausführlich beschrieben werden, wie Lernaufgaben in der Natur umgesetzt werden können. Grundrechenarten, aber auch Geometrie sind beim Vermessen und Beobachten der Natur (runde Pilze, Spinnennetze, Holzstämme als Zylinder) genauso gut nachvollziehbar wie an der Schulbank. Das Wissen über den Wasserkreislauf, einen Steckbrief über eine Pflanze oder ein Tier, Berichte verfassen und natürlich auch Kunst- und Sportprojekte – quasi alles ist auch „draußen“ umsetzbar. Hier lässt es sich mit Kopf, Herz und Hand gut und nachhaltig lernen. Das Konzept soll Lehrkräfte animieren und ihnen Vertrauen geben, in der Natur zu lehren.

Begleitend soll untersucht werden, wie sich die Kinder mit dieser Art des Lernens entwickeln und die Ergebnisse festgehalten werden.

Rahmenbedingungen

Die Module sollen möglichst nah an der Schule abgehalten werden, damit keine Zeit durch langes Anreisen verschwendet wird. Im Idealfall findet das Lernen immer an der gleichen Stelle statt, damit der NaturRaum den Kindern bekannt ist. So vergeht auch hier keine Zeit mit dem immer wieder neu zurechtfinden in der Umgebung. Über feste Rituale kann schnell und konzentriert mit der Umsetzung der Module begonnen werden.  Der NaturRaum ermöglicht es mal leise oder laut, mal langsam oder wild, mal in der Gruppe oder im Rückzugsraum individuell auf die Stimmungslage der Klasse und ihre Bedürfnisse einzugehen.

Projektziele

Das Ziel des Naturparkes ist es ein praxisnahentwickeltes Konzept für die Draußenschule auszuarbeiten. Dabei sollen Lerninhalte so vermittelt werden, dass die Freude am Lernen, Fragen und Erforschen gefördert werden. Am Ende des Projektes soll ein Konzept entstehen, welches es Lehrkräften an Grundschulen ermöglicht, auch ohne zusätzliche Anleitung Inhalte nach draußen zu verlagern. Dieses Konzept soll die Handlungsfähigkeiten an Grundschulen bereichern. Eine Verteilung/Verbreitung des Konzeptes kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen, z.B. durch Bewerbung des Naturparks, durch eine Information der Schulbehörde etc.

Nutzen für die beteiligten LEADER-Regionen

Durch das Projekt werden Grundschulen im Naturpark animiert, Lernen in der Natur, in ihrer Heimat durchzuführen. Somit lernen die Schulkinder zusätzlich die Natur und ihre Heimat direkt vor der Haustür kennen. Dadurch wird ein engerer Bezug zur Region hergestellt und die Heimatverbundenheit gestärkt. Durch das Konzept profitieren nach Fertigstellung viele andere Schulen im Naturpark und den involvierten LEADER-Regionen.

6 beteiligte LEADER-Regionen (+ 7 Grundschulen):

• Südliches Paderborner Land (GS Altenautal)
• Senne³ (GS am Sennerand, Schlangen-Oesterholz)
• Kulturland Kreis Höxter (GS an den Linden, Vinsebeck und Schule unter der Iburg, Pömbsen)
• Nordlippe (GS Dörentrup West)
• 3L in Lippe (Bunte Schule, Standort Lage-Müssen)
• Lippischer Südosten (Lügde)